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Wallfahrt zum Valwiger Berg

Wallfahrt auf den Valwiger Berg

Am 1. September 2012, dem 1. Samstag im September, wallfahrten die Lieger mit den Treis-Kardener zum 1. Mal gemeinsam zum Valwiger Berg. Die verschiedenen Arten des Wallfahrens verschmolzen zu einem harmonischen Ganzen und waren eine Bereicherung für alle Teilnehmer.

Mit alten Marienliedern und Gebeten ging es auf Schusters Rappen hinter dem Kreuzträger vom Vorderhunsrück über die Höhen des Schocks und wieder bergab bis Treis-Karden, um dann den steilen Aufstieg zur uralten Wallfahrtskirche Maria Magdalena zu wagen. Seit Generationen schon gehen diese Prozessionen am Bartholomäustag Ende August auf diesen alten Wegen. In den letzten Jahren fuhr man dann verstärkt mit dem Bus, bis sich jetzt wieder seit dem vergangenen Jahre eine kleine Gruppe Unentwegter besann und wieder per pedes wallfahrte, wie das auch früher schon der Brauch war.

LIEG/VALWIGER BERG. Mit jedem zurückgelegten Kilometer wuchs die Hochachtung vor den Altvorderen, die nicht nur den Hinweg zufuß machten, sondern natürlich auch den zurück in ihr Hunsrückdorf.

Wie lange diese Wallfahrten von dem Hunsrückort bereits gehen, lässt sich nicht mehr exakt nachvollziehen, möglicherweise aber schon im 19. Jahrhundert oder noch früher. Die Motivation hierzu könnte ein Versprechen gewesen sein, welches man dem heiligen Bartholomäus, einem der zwölf Apostel Jesu machte, als möglicherweise die Schweinepest in Lieg wütete und dabei seine Hilfe angerufen wurde.

Durch eine als „Gnadenbild der wundertätigen Mutter vom Berge“ in Verehrung gekommene Muttergottesstatue mit Kind aus Weichholz (um 1400) entstand bereits im frühen 15. Jahrhundert eine starke Wallfahrtstätigkeit. Damit auch die seelsorgerische Betreuung der frommen Pilger gewährleistet war, genehmigte Erzbischof Johann von Baden am 12. Mai 1463 die Einrichtung und Dotation eines zur damaligen Kapelle gehörenden Benefiziums (Pfarrstelle mit entsprechenden Pfründen). Der amtierende Benefiziant wurde vom kurtrierischen Vogt und den Schöffen von Valwig berufen und schließlich durch den Trierer Bischof bestätigt.

Bereits im Laufe der nächsten drei Jahrzehnte kamen immer mehr Wallfahrer. Erbischof Johann ließ daher am 7. Januar 1494 bei der Bestätigung des vorgeschlagenen Presbyters Petrus Fanckeler eine zweite Seelsorgerstelle zu, wobei sich der Inhaber des ersten Amtes als Propst, Prior, Rektor oder auch Administrator bezeichnen durfte.

Im Laufe des 16. Jahrhunderts aber suchten immer einiger Pilger den Weg auf den Valwiger Berg, um dann in der Zeit der Gegenreformation wieder anzusteigen. Die riesige Not des Dreißigjährigen Krieges belebte ebenfalls die Wallfahrertätigkeit, wobei sogar ein Wunder belegt ist. Eine die spanischen Truppen begleitende Marketenderin wurde trotz ihrer persönlichen Zweifel von ihrer Lähmung geheilt.

Der letzte Rektor vom Valwiger Berg war der aus der Familie des großen Pater Martin von Cochem stammende Georg Pliester.

Die Wallfahrten ließen aber bis auf den Tag nicht nach, obwohl sie bis auf den heutigen Tag in einem viel kleineren Rahmen durchgeführt werden.

Der Valwiger Berg ist als Wallfahrtsort sehr beliebt und geschätzt, so kommen die Pilger nicht nur aus Lieg, sondern auch von der Mosel und sogar aus Welcherath bei Uess ind er Eifel. Auch künftig sollen nach Möglichkeit die Wallfahrten zufuß gehen, was für Körper, Geist und Seele gleichermaßen gut und bekömmlich ist.

Heinz Kugel

Apostel Bartholomäus in der Wallfahrtskirche Valwiger Berg

Apostel

Bartholomäus

Wallfahrt Valwiger Berg, Pfarrei Lieg (Hunsrück), Pfarrgemeinde  Lieg (Hunsrück), Kirchengemeinde  Lieg (Hunsrück)

Wallfahrtskirche Valwiger Berg